„Wir für Menschen“
Nördlingen – eine Modellstadt für Inklusion?
Als vor einiger Zeit die Aktion Mensch eine Initiative zur Unterstützung von Ideen zur Inklusion startete, wurde diese Idee von der Lebenshilfe Donau-Ries mit sehr großem Interesse aufgenommen.
In einer Arbeitsgruppe, die bereits durch Aktion Mensch finanziert wurde, wurde ein Konzept erarbeitet und bei der Aktion Mensch mit Erfolg finanzielle Mittel beantragt. Für das Projekt stellt die Aktion Mensch in den nächsten drei Jahren Fördermittel in Höhe von über 190.000 Euro bereit. Die Lebenshilfe Donau-Ries übernimmt einen Eigenanteil von 30 % der Gesamtkosten.
Unter dem Titel „Wir für Menschen“ möchte die Lebenshilfe ein Netz an Partnern aufbauen, die gemeinsam an der Weiterentwicklung des Gemeinwesens in Nördlingen arbeiten.
Dabei setzt „Wir für Menschen“ auf drei Säulen:
- die Stadt Nördlingen mit ihren vielfältigen Möglichkeiten, die im Bereich der Stadtgestaltung ein wichtiger Ansprechpartner ist
- die Nördlinger Vereine, die dabei helfen können, Inklusion in der Freizeit zu ermöglichen
- und die ortsansässigen Firmen, die Kontakte zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen auf beruflicher Ebene möglich machen können.
Uwe Dolzer, einer der Initiatoren von „Wir für Menschen“, ist der Meinung, dass das Projekt so nur in Nördlingen umgesetzt werden kann: „Dieses Projekt baut auf Verbindungen zu Vereinen, Firmen und der Stadt auf, die über viele Jahre entstanden und gewachsen sind. Alle Beteiligten kennen die Ansprechpartner und die gesellschaftlichen und politischen Strukturen in Nördlingen. Daher wissen wir auch, wo wir anfangen können, ein Netzwerk an Partnern zu knüpfen und Kooperationspartner zu suchen.“
Durch das Projekt soll Nördlingen ein Modell für Inklusion auf kommunaler Ebene werden. Für die konkrete Umsetzung können die Projektmitarbeiter auf bereits bestehende Verbindungen aufbauen: So baut die Lebenshilfe Donau-Ries auch heuer wieder ein eigenes Lager beim Stadtmauerfest. Auch mit verschiedenen Vereinen fanden in der Vergangenheit bereits gemeinsame Aktionen statt: Behinderte Menschen halfen beispielsweise dem Rieser Naturschutzverein bei Arbeitseinsätzen in der Natur und bereiteten die Brotzeit für alle Helfer zu. Eine Zusammenarbeit mit Nördlinger Firmen findet ebenfalls bereits seit mehreren Jahren statt: So stellt zum Beispiel die Sparkasse Nördlingen jeden Donnerstag einen zusätzlichen Mitarbeiter an den Schalter, damit sich die Wohnheimbewohner der Lebenshilfe ihr Taschengeld persönlich abholen können.
Diese erfolgreichen Kooperationen sollen durch „Wir für Menschen“ weiter ausgebaut und neue Kooperationen aufgebaut werden.
Startschuss für „Wir für Menschen“
Die Stadt Nördlingen ist dabei der wichtigsten Kooperationspartner für „Wir für Menschen“. Am 31. Juli 2013 wurde von Oberbürgermeister Hermann Faul und dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Donau-Ries Paul Kling eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, mit der die Grundlage für die Zusammenarbeit von der Stadt Nördlingen mit „Wir für Menschen“ gelegt wird. In der Vereinbarung erklären die beiden Partner, was sie sich aus der Zusammenarbeit erhoffen und welche Aufgaben sie übernehmen, um Inklusion in der Stadt zu realisieren.
„In Nördlingen wird und wurde bereits viel für Menschen mit Behinderungen getan. Darauf können wir aufbauen, um zu einem noch besseren Miteinander in Nördlingen zu kommen“, so Oberbürgermeister Faul. Mit der Unterzeichnung der ersten Kooperationsvereinbarung wurde gleichzeitig auch der Startschuss für das Projekt „Wir für Menschen“ gegeben. In den nächsten drei Jahren kann nun an der Verwirklichung von Inklusion in Nördlingen gearbeitet werden.